Work Text:
"Bleibst du?" In Ivos Stimme liegt so viel wehrlose Hoffnung, dass es Franz ganz anders wird.
Er stellt es sich vor. Sicher meint Ivo nicht, ob er wie sonst auf der Couch schlafen will. Mit Ivo also. Das -
"Wir müssen das ruhig angehen lassen, Ivo."
Erst als Ivos Gesichtsmuskeln für einen kurzen Moment entgleisen, wird ihm klar, wie das jetzt rübergekommen ist.
Ivo, der doch sonst so impulsiv sein kann, hat sich erstaunlich gut in der Gewalt. Jede Regung verschwindet von seinem Gesicht, aber ansonsten ist ihm kaum etwas anzusehen.
"Dann geh."
Aus der Stimme kann er sie nicht ganz heraushalten, die verletzte Enttäuschung.
Franz ist kein Mensch für dramatische romantische Gesten. Aber er rutscht vom Sofa auf die protestierenden Knie und vor Ivo hin.
"So war's nicht gemeint."
Ivo starrt ihn an, als säh er ihn zum ersten Mal, was ehrlich gesagt kein Wunder ist. Franz kniet schließlich vor ihm. Und es ist ihm sowas von scheißegal ob das nun erniedrigend aussehen könnte. Es fühlt sich nicht so an.
"Nicht?" tönt Ivos Stimme. Leise und vorsichtig und kratzig.
"Nein."
Und Franz lehnt sich vor und legt seinen Kopf in Ivos Schoß.
Ein hastiger Atemzug, die einzige Reaktion. Dann eine Hand in seinem Haar.
"Ich muss noch bisschen aufholen, weißt."
Die Worte kommen leichter, ohne Blickkontakt.
Ein ganz kurzes trockenes Auflachen.
"Meinst?"
Franz muss zugeben, dass seine aktuelle Position nicht unbedingt darauf schließen lässt.
"Ja," sagt er trotzdem.
Ivo räuspert sich.
"Schaffen wir das, ohne Alkohol einfach im selben Bett einzuschlafen?"
Oh, das - Franz will zu viele Dinge gleichzeitig. Und dabei fühlt es sich auch an, als ob ihm rein gar nichts fehlt in diesem Moment. Letztlich sagt er nur,
"Versuchen wir's."
Ein hastiger Atemzug, die einzige Reaktion.
Franz lächelt.