Actions

Work Header

Rating:
Archive Warning:
Category:
Fandom:
Relationship:
Characters:
Additional Tags:
Language:
Deutsch
Series:
Part 3 of On the Beach
Stats:
Published:
2024-08-19
Words:
1,174
Chapters:
1/1
Comments:
11
Kudos:
37
Bookmarks:
1
Hits:
342

Drückduell

Summary:

Bei einem Drückduell im (Beach-)Volleyball gehen zwei gegnerische Spieler oberhalb der Netzkante mit einer Hand an den Ball und es wird gedrückt.

Heute Abend braucht Adam ein etwas anderes Drückduell, findet Leo.

Notes:

Eine Fic für alle, die gerade virtuell gedrückt werden wollen - ganz besonders für all diejenigen, die gestern das EM-Finale der Herren Ehlers/Wickler gesehen haben. 🏐❤️

**********************

Work Text:

„Bereit für ein Drückduell?“

Leo hat sich schräg gegenüber der Badezimmertür an die Wand gelehnt und sieht Adam mit einem aufmunternden Lächeln an. Er hat, ganz im Gegensatz zu dem, was sie gestern noch lachend in einem Interview erzählt haben, zuerst geduscht, schnell und effizient. Hat anschließend Adam ins Badezimmer und die Dusche geschoben und ihn dann in Ruhe gelassen, auch wenn er am liebsten gleich noch einmal unter die Dusche gegangen wäre, zusammen mit Adam. Hat ihm jedoch Zeit gelassen, Zeit für sich, die Adam augenscheinlich brauchte nach diesem EM-Finale, das ihn beinahe noch mehr an den Rand der Verzweiflung getrieben hat, als das Finale in Paris. Sie beide waren ziemlich verzweifelt im dritten Satz, aber Adam eindeutig mehr als Leo.

Rausgeschrien hat Adam seinen Frust, auf dem Platz und auch draußen auf der Bank, doch es hat nichts genützt. Leo hat auf ihn eingeredet, hat so viel mit Adam geredet, wie schon lange nicht mehr während eines Spiels. Doch er konnte ihn nicht rausholen aus seinem Kopf. Und weil Leo selbst nur zu genau weiß, was das heißt, wenn man in seinem Kopf feststeckt, haben sie nach dem Spiel so gut wie gar nicht miteinander geredet. Sie haben Interviews gegeben und mit ihrem Trainer gesprochen und Leo hat alles gehört, was Adam zu sagen hatte, was er sagen konnte. Mehr muss Leo für den Moment nicht wissen.

Für den Moment sieht er Adam lieber weiter an. Adam, der gerade aus dem Badezimmer ihres Hotelzimmers kommt, sich ein Handtuch um seine Hüften geschlungen hat und mit einem zweiten Handtuch gerade noch seine nassen Haare etwas trockener rubbelt. Als er damit fertig ist, stehen seine Haare wild in alle Richtungen ab. Es kostet Leo ein riesiges Maß an Selbstbeherrschung, nicht sofort die Distanz zwischen ihnen mit einem großen Schritt zu schließen und Adam in die Haare zu fassen. Sie noch etwas mehr zu zerstrubbeln, als sie ohnehin schon zerstrubbelt sind. Dafür bietet sich hoffentlich gleich noch die Gelegenheit.

Denn zunächst sieht Adam ihn mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an und Leo muss das ein bisschen genießen.

„Drückduell?“, fragt Adam, entzückend ratlos.

„Ja, Drückduell“, sagt Leo und stößt sich von der Wand ab. „Muss ich’s dir echt erklären?“

Er steht jetzt dicht vor Adam und kann erkennen, dass Adam sich nur sehr oberflächlich abgetrocknet hat. Fast überall schimmert seine Haut noch feucht. Leo lässt seine Blicke für einen Moment über Adams Körper wandern, diesen Körper, den er so gut kennt. Den er schon gut kannte, noch bevor sie in Paris endlich, endlich den Punkt erreichten, an dem sie nicht mehr nur Beachvolleyball-Partner waren, den Leo aber noch viel, viel besser kennenlernen will.

Als er wieder zu Adam aufsieht, erkennt er, dass sein Freund seinen Blicken gefolgt ist.

„Was gibt’s da zu sehen?“, fragt er leise.

Leo räuspert sich. „Nichts. Alles“, gibt er ebenso leise zurück und legt vorsichtig seine rechte Hand auf Adams Brust, über Adams Herz.

Ganz leicht drückt Leo mit seiner Hand gegen Adams Brust. „Drückduell. Siehst du?“

Adam senkt seinen Kopf und betrachtet Leos Hand auf seiner Brust. „Dir ist schon klar, dass das erst dann ein Duell wird, wenn – “

„Ja, das ist mir klar. Kannst ja zurück drücken.“

Bevor Adam das noch tun kann, drückt Leo noch ein bisschen fester. So fest, dass er Adam langsam an die Wand neben der Badezimmertür schieben kann. Und Adam lässt sich nur zu bereitwillig schieben, Leo kann es regelrecht unter seiner Hand fühlen.

Er hebt seinen Kopf und sieht Adam an. Wartet so lange, bis ihre Blicke sich treffen, und muss tief einatmen. Adams Augen sehen immer noch so verdammt traurig aus. Vielleicht hat er geweint unter der Dusche, vielleicht sind seine Augen auch nur gerötet vom Duschwasser, aber so oder so, Leo kann Adams Traurigkeit bis in sein eigenes Herz spüren.

„Hey. Sei nicht mehr traurig, ja?“, bittet er und streckt sich weit genug, um Adam einen weichen Kuss auf die Lippen drücken zu können. Adam erwidert den Kuss mit einem Seufzen. Irgendwann legt er seine Hände um Leos Oberarme und drückt ihn sachte ein kleines Stückchen von sich weg.

„Ich versuch’s, aber… ich weiß nicht, was da passiert ist. Ich hab’ so dermaßen den Faden verloren, ich…“

„Das ging mir doch auch schon so. Sowas… passiert manchmal. Du hast alles versucht und – “

„Ja, rumgebrüllt hab‘ ich“, sagt Adam mit einem bitteren Lachen.

„Und das darfst du auch“, erwidert Leo und erhöht erneut den Druck seiner Hand gegen Adams Brust.

Mit einem frustrierten Stöhnen antwortet Adam: „Aber alle haben’s mitgekriegt und es hat rein gar nichts geholfen.“

Wieder reckt Leo sich ein wenig und seine Lippen finden für einen kurzen Moment Adams. „Scheiß auf alle“, flüstert er, „was raus muss, muss raus.“

„Ja, aber – “

„Und hier gibt’s jetzt nur noch dich und mich und das hier“, lässt Leo seinen Freund nicht ausreden, „muss jetzt auch raus.“

Bevor Adam noch etwas sagen kann, küsst Leo ihn erneut, druckvoller und entschlossener diesmal. Adam steigt sofort auf den Kuss ein, öffnet seine Lippen, vertieft den Kuss mit einem tiefen Brummen. Mit seiner Hand, die nicht an Adams Brust liegt, findet Leo endlich Adams handtuchfeuchte Haare. Und er mag vielleicht zwanzig Zentimeter kleiner und auch etwas schmächtiger sein als Adam, doch das hindert Leo nicht daran, Adam mit seinem ganzen Körper gegen die Wand zu drücken. Adams noch feuchte Haut fühlt sich so verdammt gut an gegen Leos nackten Oberkörper.

Adam lässt sich alles mit einem eindeutig zufriedenen Seufzen gefallen. So lange, bis er irgendwann seine Hände an Leos Arschbacken legt, kurz zudrückt und Leo schließlich einen kleinen Schritt ins Zimmer hinein drängt. Er packt noch fester zu und hebt Leo hoch, gerade so, als ob gar nichts dabei wäre.

Im Nu sitzt Leo, nur bekleidet mit seinen Schlafshorts, wieder auf Adams Hüften, wie schon nach dem Gewinn des Viertelfinales, mitten im Beachvolleyball-Stadion von Paris. Er legt seine Arme um Adams Schultern, drückt sich fest an ihn, hält sich an Adam fest. Der schlingt seine Arme um Leos Rücken, hält Leo scheinbar mühelos, und sagt leise: „Ich werde dich jetzt mal auf die Matratze drücken, wenn du nichts dagegen hast.“

Langsam setzt Adam sich in Bewegung und trägt Leo hinüber zu ihrem Bett.

„Das werde ich nicht… abblocken.“

Leo kann Adams Gesicht nicht sehen, doch er kann ihn mit einem Schnauben sagen hören: „Wir müssen unbedingt damit aufhören.“

„Womit?“, fragt Leo, kann ein Grinsen aber bereits nicht mehr unterdrücken. Er weiß genau, was Adam meint.

„Mit diesem… Volleyball-Sprech“, erwidert Adam und schafft es irgendwie, Leo mit einer Hand in eine Pobacke zu kneifen.

Leo muss sofort noch breiter grinsen. „Auch das werde ich nicht abblock- “

Weiter kommt er nicht. Denn schon liegt er auf dem Bett, mit einem lächelnden Adam über ihm, dessen Lächeln Leo aber schon nicht mehr sehen kann. Dafür spürt er Adams Lippen auf seinen, weich und doch ein wenig verlangend. Und vielleicht auch ein bisschen verzweifelt. Und er spürt außerdem, wie Adam ihn fest in die Matratze drückt und kann sich gerade nichts Besseres vorstellen.

Sie brauchen heute Abend definitiv noch so einige Drückduelle.

~~~~

Series this work belongs to: