Actions

Work Header

Schattenspiele

Summary:

Von der engen Freundschaft zwischen Bob und Peter ist nicht mehr viel übrig. Und während Peter verzweifelt an seinem ehemals besten Freund festzuhalten versucht, kann Bob ihm kaum mehr in die Augen sehen. Nicht, seit der Sache mit Peters Bruder Lawrence, über die niemand jemals spricht.

Das College hätte Bob endlich den nötigen Abstand gewähren sollen, doch dann wird er gemeinsam mit Justus und Peter in eine Wohnung gesteckt. Näher als jemals zuvor fällt es Bob immer schwerer, Peter aus dem Weg zu gehen. Als dann auch noch eine rätselhafte Nachricht auftaucht, die andeutet, dass hinter der Sache mit Lawrence mehr steckt, als anfangs vermutet, werden die drei vor eine Entscheidung gestellt, mit der besonders Bob zu kämpfen hat - der Sache auf den Grund gehen oder nicht?

Peters Entscheidung allerdings steht fest: Er muss wissen, was damals passiert ist. Doch was er ans Licht bringt, ist düsterer, als sie sich jemals hätten vorstellen können. Das Netz aus Geheimnissen wird immer enger und Peter steckt plötzlich viel zu tief drin, als dass Bob noch weiter leugnen könnte, was damals der Auslöser für all das war.

Denn er weiss mehr, als er zugeben will.

Notes:

Helloo und willkommen zu meiner allerersten Fanfiction - ich schreibe normalerweise eigentlich meine eigenen Sachen, hatte aber jetzt doch mal Lust, das auszuprobieren und mit schon "fertigen" Charakteren zu spielen (auch wenn ich Peter einen Bruder hinzugedichtet habe).

Die ersten vier Kapitel sind schon geschrieben, schauen wir mal, was wird. :)

Chapter 1: Die Nachricht

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Bei den Nachbarn war eingebrochen worden und der Supermarkt suchte eine Aushilfe für den Sommer. Doch Bobs Kisten waren längst im Kofferraum, Peters Surfbrett auf das Autodach geschnallt. Und überhaupt hatte sie seit letztem Winter nichts mehr wirklich interessiert. Etwas war entrückt, als ein Zahnrad vor Weihnachten ins andere gegriffen hatte, und Bob und Peter waren seither nicht mehr dieselben gewesen. Sie hatten bloss nie darüber geredet.

Im letzten Semester der High School waren sie hintereinander gesessen. Bob hatte Peters Hinterkopf angestarrt, wenn ihm langweilig gewesen war. Wer sie nicht kannte, hätte in diesen Monaten wohl gesagt, Peter wäre mehr Justus’ Freund als Bobs. Und Bob hätte sich gewünscht, die Person hätte recht damit, dann wäre es vielleicht nicht so schlimm gewesen.

Jetzt sassen sie im selben Auto, auf dem Weg zum Wohnheim. Sie würden sich ein Zimmer teilen, nebeneinander schlafen und sich absprechen müssen, wann das Licht ausgemacht wurde. Wenn der Wecker des einen klingelte, würde der andere unweigerlich auch aufwachen. Sie würden den Kühlschrank zusammen füllen müssen und sich immer zuerst Guten Morgen sagen, bevor sie im Gemeinschaftsraum Justus treffen würden.

Da würde es keinen Hinterkopf mehr zum Anstarren geben. Er würde immer in Peters Augen sehen müssen, bei jedem Lächeln, das dieser ihm schenkte, ausweichen oder erwidern müssen, und irgendwann würden die Leute vielleicht wieder sagen, Peter wäre schon immer mehr Bobs Freund gewesen als Justus’. Sein bester.

»Brauchst du das Messer?«, fragte Bob Stunden später und beobachtete von seinem Bett aus, wie Peter vergeblich versuchte, das Klebeband mit den Fingern zu durchtrennen. Auf seinem eigenen Bett stapelten sich die Umzugskartons, die allermeisten noch geschlossen, während Peters Habseligkeiten schon überall verstreut waren. Lediglich ein Buch hatte Bob aus einem der Kartons gefischt.

Er reichte Peter das Messer und dieser begann, das Klebeband eines der Kartons zu durchtrennen, doch statt ihn ebenfalls auszuräumen, stellte er ihn bloss auf den Boden und liess sich auf den Überzug des Betts fallen. Im Gegensatz zu Bob hatte er nicht seine eigene Bettwäsche mitgebracht, obwohl Bob hätte wetten können, dass Peters Mutter ihm in irgendeine der Kisten doch noch seine Decke von zu Hause geschmuggelt hatte. Peter hätte es zwar nie zugegeben, aber es war immer und ohne Frage: Mama.

Manchmal, wenn Peters Mutter Bob frischen Eistee hinstellte und dieser viel zu viel Zucker hatte, beneidete er Peter dafür, nie trinken zu müssen wie ein Verdurstender. Seine eigenen Eltern waren nie viel zu Hause, vermittelten Bob ihre Zuneigung allerdings immer mit ein paar Geldscheinen oder »Bis heute Abends«s – Floskeln, die ihm zeigen sollten, dass jemand da war, dass jemand warten würde. Dass sie stolz auf ihn waren, hatten sie immer bloss impliziert. Bob trank immer zwei Gläser, und danach gabs ein Stück Pie.

Bob wollte sich schon wieder in sein Buch vertiefen, da Peter liess sich nach hinten auf sein Bett fallen und sagte: »Genug gearbeitet für heute.« Sein Ton war locker, als hätten sie nicht die gesamte Autofahrt hierher in angespanntem Schweigen verbracht. »Zeit für eine Pizza.« Er war schon aufgestanden, aber Bob hatte sich nicht vom Fleck gerührt und stattdessen wieder nach seinem Buch gegriffen. Peter blieb unsicher in der Mitte des Raumes stehen. Abwartend. Aber Bob tat ihm den Gefallen nicht, auf die stille Aufforderung, mitzukommen, einzugehen. Bis Peter schliesslich doch sagte: »Kommst du?« Längst nicht mehr so unbeschwert wie gerade eben noch.

»Du hast doch noch nicht mal mit dem Einräumen angefangen.« Bob konnte spüren, dass Peter eine neckende Bemerkung auf der Zunge lag, sein Blick war zu Bobs eigenen Kartons gewandert, doch Peter blieb stumm und zuckte bloss mit den Schultern. »Komm schon.«

»Ich würde lieber was bestellen.« Bob zog die Knie an und versuchte, Peter nicht anzusehen. »Ich bin müde.«

»Was?« Peter stützte sich auf seine Ellbogen und sah Bob an. »Erschöpft? Von was denn?« Ein freches Grinsen liess jetzt doch seine Augen aufblitzen. »Nein, nein. Wir können doch nicht den ersten Abend im Zimmer verbringen. Bob.« Etwas lag jetzt in seiner Stimme, als er seinen Namen aussprach, dass es Bob eiskalt den Rücken hinunterlief. In den letzten Monaten hatte er seinen Namen oft genau in diesem Ton gesagt, und jedes Mal war es wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. »Justus kommt bestimmt auch mit. Wird bestimmt lustig. Wir sind jetzt Studenten. Ausserdem muss mir noch jemand helfen, das Surfbrett vom Auto zu nehmen.«

»Ich versteh immer noch nicht, weshalb du das überhaupt mitgenommen hast.«

»Als Deko. Und vielleicht komm ich ja doch mal noch ans Meer.« Und weil es Lawrences altes Surfbrett gewesen war, aber das musste er nicht sagen.

Bob liess sich schliesslich doch überreden, aber bloss, weil er wusste, dass Peter zwar so tat, als wäre das hier alles bloss ein grosses Abenteuer, aber insgeheim der von ihnen dreien war, der sein Zuhause am schnellsten und am heftigsten vermissen würde. Und ausserdem lieber zu dritt und unter Leuten, statt mit Peter allein.

Peter öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum, der ihr Zimmer mit dem zweiten dieser Wohnung verband. Es war reiner Zufall gewesen, dass die Wohnheimleitung Bob mit seinen zwei Freunden von zu Hause in eine Wohnung gesteckt hatte. Glück hatte Peter das genannt, und die Bestätigung in Bobs Augen gesucht.

Als Bob die Einteilung gesehen hatte, war ihm schlecht geworden. Es würde schwer werden, das schlechte Gewissen zu vergessen, wenn er jeden Morgen und jeden Abend in Peters hoffnungsvolle und treue grüne Augen würde sehen müssen. Weil Peter nicht verstand, was Bob mit allem zu tun hatte. Was passiert war, abgesehen davon, was er hatte passieren sehen. Peter hatte ihn gebraucht. Aber Bobs Zimmer zu Hause war im oberen Stockwerk, kein Fenster auf die Strasse, und die Tür nicht zu öffnen war einfach, wenn er der einzige im Haus war.

Jetzt könnte er sich nur noch unter der Bettdecke verkriechen, und sogar da würde Peter noch darunter schlüpfen, weil es das war, was sie früher getan hatten.

Peter hatte sich so sehr gefreut, dass Bob gewusst hatte, dass er hoffte, es würde alles wieder zurück zur Normalität bringen. Normalität, als sie mit den Fahrrädern den Strand entlang und hoch zu den Klippen gefahren waren, Highway 1, bevor dieser zugeschüttet worden war. Oder als im Sommer unter der sengenden Hitze der Sonne das Erdbeereis ihre Finger hinabtropfte. Peters Garten, ein Swimming Pool im Schatten. Das Ballspiel, bei dem Peters älterer Bruder Lawrence sie immer nur widerwillig hatte mitspielen lassen. Normalität, als sie noch Kinder waren. Als Bob noch nicht den Abstand zu Peter gesucht hatte, weil er ihm nicht mehr in die Augen sehen konnte, ohne nervös zu werden. Ohne rot zu werden. Bevor sie ein Gewissen gehabt hatten.

Und bevor das mit Lawrence passiert war.

»Wir wollten was zu essen suchen gehen«, sagte Peter, als er ohne anzuklopfen in Justus’ Zimmer platzte. »Kommst du mit?«

»Ich weiss ja, dass du nicht vertraut mit der üblichen Etikette bist, aber normale Menschen klopfen an, bevor sie das Zimmer einer fremden Person betreten.«

Peter verdrehte die Augen. »Bist du vielleicht eine fremde Person?«

»Wenn du fremd mit »nicht mit dir verwandt« definierst, dann ja. Aber ich rede ja auch nicht von mir, ich habe schliesslich noch einen Mitbewohner, der dir nicht bekannt ist.«

»Siehst du den hier vielleicht grade irgendwo?«

Justus war tatsächlich grade allein, das konnte Bob über Peters Schulter hinweg sehen.

»Hast du gewusst, dass Noah nicht hier ist, als du reingeplatzt bist?«

»Noah heisst er also?«, fragte Bob und betrat nun ebenfalls das Zimmer.

Justus nickte. »Er parkiert grade seinen Wagen um. Er wollte die Kisten nicht über den ganzen Parkplatz tragen. Ich hab’ mir mal die Freiheit genommen, mir das Bett am Fenster auszusuchen, während er weg ist.«

»In Zimmer platzen geht nicht, aber sich einfach das bessere Bett krallen ist okay?«

»Der Unterschied ist, dass das hier mein Zimmer ist und nicht deins.«

»Jajaja.« Peter winkte ab. »Also kommst du? Wir dachten an Pizza.«

Justus’ Blick wanderte zu Bob. Die Überraschung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Er hob eine Augenbraue.

Bob trat von einem Fuss auf den anderen. »Noah könnte doch auch mitkommen. Nicht, dass er sich ausgeschlossen fühlt.« Er konnte den Seitenblick, den Peter ihm zuwarf, deutlich spüren.

»Geht doch schon mal vor und sucht ein Restaurant, dann warte ich hier auf ihn und wir kommen nach«, schlug Justus vor.


Auf dem Weg kamen Bob und Peter an einigen Ständen der Studentenverbindungen, Clubs und anderen Anlaufstellen für Studierende vorbei. Peter wurde sofort wie magisch von den Sportangeboten angezogen. Eigentlich würde er in der Basketballmannschaft der Uni spielen, dafür hatte er schliesslich auch das Stipendium bekommen, doch Peter sah nicht ein, weshalb er seine Freizeit nicht mit noch mehr sportlichen Aktivitäten füllen sollte. Es war eine Eigenschaft, um die ihn Bob immer beneidet hatte, diese Begeisterungsfähigkeit. Vielleicht würde Peter doch recht behalten und das Surfbrett wäre nicht bloss zur Dekoration mit in ihr Zimmer gekommen.

Während er sich mitten in Fachsimpeleien mit den Surfern befand und ebenfalls die Aufmerksamkeit einiger älterer Studentinnen erregt hatte, sah Bob sich die Café-Empfehlungen der Coffee Society an und ging dann weiter zum Buchclub, obwohl er schon wusste, dass er keinem der beiden Clubs beitreten würde.

»Was ist denn dein Lieblingsbuch?«, fragte ihn ein Mädchen lächelnd, als er nähertrat. Sie musste vielleicht ein, zwei Jahre älter sein als er. »Wir suchen immer nach Empfehlungen.«

Dass er am liebsten Sachbücher las, sagte er nicht. Stattdessen nannte er einen der sicheren Titel, die er sich für genau solche Fälle gemerkt hatte, um eine zufriedenstellende Antwort geben zu können. Und natürlich hatte es genau den gewünschten Effekt: Sie nickte anerkennend. Dann reichte sie ihm mit den Worten »Bis hoffentlich ganz bald« einen Flyer und Bob ging mit einem Nicken und diesem knappen Lächeln weiter, für das ihn Peter früher, immer breit grinsend, jedes Mal aufgezogen hatte.

Als er den Flyer genauer betrachtete, fiel ihm auf, dass das Mädchen ihre Nummer auf die Rückseite geschrieben hatte, und darunter ihren Namen: Alison. Vielleicht war es deshalb, dass er nicht merkte, auf welchen Stand er geradewegs zusteuerte. Erst, als er aufsah und direkt in ein vertrautes Gesicht blickte, blieb er abrupt stehen.

Zum Glück war es nur ein Foto, aufgedruckt auf einen Aufsteller. Direkt darunter: ein Name, den er seit Monaten nicht mehr gehört hatte.

Natürlich hatte er es gewusst, als er sich auf diese Uni beworben hatte. Sie war schliesslich der einzige Grund dafür gewesen. Irgendwann einmal hatte er sich viel auf die Vorstellung, ihr so nah zu sein, eingebildet. Doch in den letzten Monaten hatten sich die Dinge verändert, und den Namen jetzt schwarz auf weiss auf einem Plakat zu sehen war trotzdem irgendwie zu viel.

»Alles okay bei dir?«, fragte Peter, der ihn wieder eingeholt hatte. Seine Augen glitzerten, wie immer, wenn er mal wieder das Zentrum der Aufmerksamkeit gebildet hatte. Sie waren kaum zehn Minuten unterwegs und Bob hätte wetten können, dass Peter schon von mindestens zwei Leuten gefragt worden war, ob er später noch was vorhätte. Dabei hatte er doch eine Freundin. Aber Peters Grösse und seine Ausstrahlung, die man wohl hatte, wenn man wortwörtlich auf alle hinunterblicken konnte, sorgten immer dafür, dass ihm alle Blicke folgten. Das Grinsen mit den Grübchen und sein frecher Humor taten ihr Übriges.

Bob schreckte auf, nickte dann aber hastig. »Klar. Komm, lass uns weitergehen.« Das merkwürdige Gefühl blieb allerdings, als er Peter weiterzog.

Er konnte spüren, wie Peter ihn den Rest des Weges beäugte, doch er sagte nichts. Wenn er Glück hatte, dann hatte Peter nicht gesehen, was seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, bevor er den Blick schnell abgewandt hatte. Meistens konnte man sich auf Peters Ahnungslosigkeit und seine Unfähigkeit, eins und eins zusammenzuzählen, verlassen.

Es dauerte nicht lange, bis sie eine Pizzeria fanden, und wenig später stiessen auch Justus und Noah dazu. Gott sei Dank hatten sie sich schon auf den Weg gemacht, bevor Peter ihnen geschrieben hatte, wo sie waren.

Peter und Bob hatten Noah bisher nur ganz kurz zu Gesicht bekommen, als sie die Kisten in ihr Zimmer getragen hatten. Jetzt sass er neben Peter und bestellte Spaghetti, während sie sich alle für Pizza entschieden. Im Gegensatz zu ihnen kam er von Landesinneren, irgendwo wo es heiss war und ausser einer Tankstelle und einer Kuhweide nicht viel mehr gab. Und das alljährliche Rodeo, an dem er teilnahm, seit er ein Kind war. Den Cowboyhut hatte er, genau wie Peter sein Surfbrett, nicht zu Hause lassen wollen. Genauso wenig wie die Stiefel. Lawrence hätten sie gefallen, dachte Bob, während er Noahs Erzählungen über sein Zuhause lauschte, verwarf den Gedanken dann aber schnell wieder.

Dass Noah jetzt hier war, erzählte er, hatte er einem Stipendium zu verdanken, genau wie Peter, bloss dass seines nicht für Sport war, sondern einfach, weil seine Noten gut genug gewesen waren. Das hatte er allerdings nicht so gesagt, sondern auf eine sehr bescheidene Art und Weise, und Peter schien das faszinierend zu finden. Na prima.

»Arbeitet hier eigentlich niemand?«, fragte Peter nach einer Weile und kippte sein Glas, in dem ausser Eis nichts mehr war, ein wenig. Sie hatten ihr Essen zur Hälfte fertig gegessen, und seit die Teller vor ihnen abgestellt worden waren, war tatsächlich niemand mehr an ihrem Tisch gewesen, so voll war es mittlerweile.

»Wir könnten an der Bar bestellen«, schlug Justus vor und war schon halb aufgestanden. »Wollt ihr auch was?«

»Cola«, sagte Bob.

»Für mich auch«, sagte Noah.

»Ist mit dir alles okay?«, fragte er, kaum waren Peter und Justus weg. »Du siehst irgendwie ein wenig abgelenkt ab.«

»Ja, war nur ein bisschen viel alles«, sagte Bob, aber nicht, was.

Noah betrachtete ihn prüfend, wahrscheinlich dachte er, dass man nach einem anstrengenden Umzugstag trotzdem nicht nervöse rote Flecken im Gesicht zu haben brauchte. Womit er recht hätte. »Ich weiss Peter und Justus sind deine besten Freunde«, sagte er dann, sein Akzent unüberhörbar »aber falls du mal wen anderes zum Reden brauchst… ich kann ziemlich gut zuhören.«

»Danke.«

Bevor Bob noch mehr sagen konnte, kamen Justus und Peter mit den Getränken zurück. Bob griff sofort nach seinem Glas und nahm einen grossen Schluck, um niemandem in die Augen sehen zu müssen. Wenn sogar Noah aufgefallen war, dass etwas nicht stimmte, dann hatten Peter und Justus doch bestimmt auch was gemerkt, oder nicht?


»Was ist das denn?« Peter bückte sich, als er die Tür zur Wohnung aufstiess. Er hob etwas auf, und erhob sich dann wieder, den Kopf noch immer gesenkt. Er hielt einen Umschlag in der Hand, auf dem sein Name stand. Von Hand geschrieben. Jemand musste ihn wohl unter der Tür durchgeschoben haben, während sie weg gewesen waren.

»Habt ihr auch so einen bekommen?«, fragte Peter und drehte sich zu Bob, Justus und Noah um.

»Was ist es denn?«, fragte Justus.

»Keine Ahnung. Ein Umschlag.«

»Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte Noah. »War da nur der hier? Keine anderen?«

»Mach doch mal auf«, drängte Justus. »Schau nach, was drin ist!«

»Was, wenn Gift drin ist?«

Justus verdrehte die Augen. »Das passiert im echten Leben nicht, Peter.«

»Wen hast du denn so verärgert?« Noah lachte und nahm Peter den Umschlag aus der Hand. »Darf ich?«

Peter nickte und Noah riss den Umschlag auf. Darin befand sich nur ein kleiner Zettel. Bob konnte bloss sehen, dass etwas darauf stand, aber nicht, was. Sie alle waren grösser als er.

»Das versteh ich nicht«, sagte Noah. »Was soll das heissen? Er drehte den Zettel um, sodass sie alle lesen konnten.

Weisst du, was mit deinem Bruder passiert ist?

Notes:

Danke fürs Lesen - über generelles Feedback würde ich mich freuen!

Bis bald, Lexi <3