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Ein Wunsch nach einer Sternschnuppe

Summary:

In tiefen Abgründen der Hölle arbeitet müheselig eine Dämonin, um endlich den endlos dunklen Himmel voller glänzender Sterne zu sehen. Nachdem Octavia ihr letztes Wort zu ihrem Vater aussprach, die Tür knallend hinter sich schloss, schwebten ihre Gedanken und Emotionen vor sich hin. Eine Erinnerung an die Sterne. Und so kam sie auf die Idee – auf eigenen zwei Beinen wird sie alles, was sie sich erwünschte, sehen.
Azathoths Tränen wird sie sehen, auch wenn sie diese herbeibeschwören muss.

Währenddessen frühstückten in einer quasi-idyllischen Ruhe 4 Familienmitglieder nach dem ganzen Portal-Debakel und Rückkehr von Stanford Pines.
Bisschen gestresst, aber nichts, was ein Haufen Glitzer nicht zurechtbiegen könnte.
Schon griff sie zu ihrem Glitzer, warf es hoch in die Luft und --- Puff!
Weg war die Mabel.

kurz gesagt: nach der Trennung an Sinsmas sehnt sich Octavia mehr und mehr und noch mehr nach den Sternen... einer Sternschnuppe.
Octavia beschwört Mabel in die Hölle.
Chaos bricht aus.

C’mon read it, what’s the harm?
Traust du dich?

Notes:

Ich schreibe weiter tapfer auf Deutsch bis ich von meinem Elend der Masterarbeit mich befreie. Ich konnte mir wieder die Anspielung auf literarisches Zeugs nicht verkneifen, daher tada! Kyberiade von Stanislaw Lem, genauer kommt die Landschaft ausm Kapitel Die sechste Reise oder Wie Trurl und Klapauzius einen Dämon Zweiter Ordnung schufen, um Mäuler den Räuber zu besiegen.

Generell das Ganze ist inspiriert von eigener Idee: https://www.tumblr.com/tomtepixiedust/770780254640996352/a-shooting-star-well-many-shooting-stars-a?source=share

Chapter 1: Zu Asche, zu Staub, in der Hölle vereint

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Traust du dich?

 

Diese Frage tanzte im Hinterkopf eine ganz lange Weile. Octavia sehnte sich nach vielen Dingen, nach Ruhe, Normalität – das Stück Frieden in ihr. Etwas, irgendetwas, sie wollte es.

Die Ruhe, die die Sterne immer mit sich brachten.

Ihre eigenen Tränen weckten die Erinnerung in ihr: die weinenden Sterne des Dämonensultans Azathoth.

Seit Sinsmas wühlte der Gedanke in ihrem Kopf, ohne Ruhe zu geben. Eine verführerische Ablenkung von ihrem jetzigen Dasein. Schnell fasste sie ihren Entschluss. Und somit begann ihre Reise oder eher Marathon durch die vielen Schriften, die sie zu diesem Thema finden konnte. Schlaflose, aufregende und mühsame Nächte und Tage führten sie zu diesem Moment.

Vor ihr lagen unzählige Notizen, Bücher, Kärtchen und sonstiger wundersamer Papierkram zerstreut. Ihr kleines Projekt und Ergebnis der letzten Tage (oder waren es Wochen?), wo sie die Bibliothek auf der Suche nach einem Weg zum Observationspunkt im tiefen des Kosmos durchstöberte. Diesmal war sie vorsichtiger, suchte speziell nach einem Orientierungspunkt auf der Mappe des Kosmos, wohin sie sich transportieren könnte. Der Tag des großen Meteorschauer blieb noch in ferner Zukunft, aber einen kleinen Sternenregen könnte sie doch beobachten. Nach all dem emotionalen Mist, den sie durchging, war ein entspannter Abend oder Morgen oder Mittag mit vielen tanzenden fallenden Sternen gerade das Richtige für sie.

Wie Azathoths Tränen zu Boden fallen und neue Welten vor ihren Augen sich entfalten und einstürzen – ein Traum der Ruhe und Entspannung. Die Quelle ihrer Faszination und Freude.

 

Tränen später, sie hat genug ihrer eigenen Tränen vergossen.

 

Zuerst Sternschnuppen. In irgendwelchem Paragraph einer veralteten Monographie erklärte ein gebildeter Greis (kenntlich gemacht an der hochnäsigen Attitüde, die das Lesen nicht gerade unterhaltsamer machte), dass der schnellste Weg zum Observationspunkt mit Hilfe einer Sternschnuppe erreicht werden konnte.

Alle Zutaten, Wegbeschreibungen, Erklärungen hatte sie vor sich. Der Ritualkreis nach zig Versuchen ordentlich auf dem Boden gekritzelt.

 

Wieso zögerte sie denn?

 

Traust du dich?

 

Sie nahm einen tiefen Atemzug, die Nervosität und Aufregung in den Fingerspitzen glühend.

Alleine hat sie recherchiert, alleine alles aufgebaut, alleine mit Sehnsucht und Drang nach den Sternen.

 

Ja.

 

Die Zaubersprüche kalt und doch entschlossen flossen langsam aus ihrem Munde, die Worte erhallten im dunklen Zimmer mit trüber Luft.

Ein Licht, anfangs ein der Größe einer Kerzenflamme, stieg inmitten des Kreises empor. Die Flammen gewannen mit jeder Sekunde an Größe und Volumen. Die Luft in ihrem Halse steckend, jetzt nur den Schritt nach vorne wagen.

Sie schaute aufs Licht, schon ein Fuß über dem Kreis, den Symbol-

jedoch sah sie etwas ganz anderes, weder eine Form des ihr gewohnten Portals noch der beschriebene Sternschnuppenweg noch...

Nur eine Landschaft.

 

(...und es gibt keinen schöneren Anblick als den, der sich dann durch die Bordscheiben bietet...)

 

Ein weißes Flammenmeer ersteckte sich vor ihren Augen, ein Feuerregen erglühte über den lustlosen Wellen. Weiter konnte sie eine Wolke von Steinen erkennen, bewegt von magnetischen Stürmen. Große Feuerknoten und glühende Feuerarterien mit weiß flammenden Gerinnseln kräuselten sich im schlaffen Kosmoswind.

Doch da erzitterten die Gewölbe, als ob der weiße Teig der Glut einstürzen müßte

Das Licht ließ nicht mal einen kleinen Schatten walten, nahm alles in ihr Gewahrsam, auch sie selbst wollte es verschlingen.

Aus ihrem Stupor rührte sie ironischerweise dasselbe hypnotische Licht des Kosmos.

Rasch griff sie zum blutroten Buch, das sie aus der Bibliothek der Zweigfamilie der „Leuchtenden Sterne“ sich ‚auslieh‘. Den Leiter und derzeitigen Wächter der Bibliothek (Vasgo, Vassago, oder wie er sonst hieß) konnte sie schwer auszutricksen, jedoch eine Notwendigkeit, als er ihre Bitte nach dem Buch wegen ‚meisterlicher Komplexität, die sogar für ihn riskant war‘ ablehnt hatte.

Im Buch war schon die markierte Seite offen, der Satz hervorgehoben – Den Weg sollte die Sternschnuppe weisen.

Was aber passiert, wenn man nach langen Nächten und Tagen, ohne viel Pausen für Schlaf und Sonstiges einzulegen, und lediglich ein Grundwissen über das weite Universum besitzend, abstruse Stellen aus obskuren Schriften liest?

Nun, man erzielt nicht ganz das erwünschte Ergebnis.

Die Landschaft bebte und drehte und begann zu pulsieren, ein Atemzug und schon erblickte sie inmitten der glühenden Landschaft ein Zeichen.

Genauer gesagt, einen schwarzen Punkt.

 

Näher, näher

 

Sie wisperte ungeduldig und aufgeregt.

Und schau! Ein Zeichen konnte sie langsam in all dem gelben Licht wiedererkennen.

Ein Symbol, worüber ihr Fuß noch schwebte, da sie sich zutrauen konnte, ihr Bein im Ritualkreis runterzulassen.

 

Eine Sternschnuppe.

 

Ihr Wegweiser.

 

Wenngleich bisschen anders als erwartet.

Unsicherheit fing an, an ihren Adern zu beißen, tief und schmerzhaft, dass wieder in ihren Gedanken die Frage emporkam:

 

Traust du dich?

 

In den Erklärungen stand etwas über den Weg der Sternschnuppe. Vielleicht meinte der Autor weniger einen echten Weg wie die Landschaft zuvor, sondern jemanden, der den Weg erklärt.

 

Traust du dich?

Das Portal begann zu zittern, kleiner und kleiner wurde es mit jeder Sekunde.

„Oh nein, nein, nein, nein—"

Gelb erstrahlten die Ränder des Dreiecks, zu dem dieses Portal sich verwandelte.

 

Traust du dich?

Ohne mehr nachzudenken in ihrer Panik, streckte sie ihren Arm aus und packte das Symbol an. Bevor das Dreiecks ins Nicht-Sein wegpuffte, zog sie aus aller Kraft das Symbol zu sich.

 

Puff!

 

Das Licht verschwand, nur die Trümmer ihrer Forschung in ihrem Zimmer zerstreut, der Kreis leblos wie vor dem Ritual.

Und in der Mitte

 

ein Mädchen.

 

Mit dem Sternschnuppen-Zeichen auf ihrem Pullover.

Notes:

Wie sich herausstellte, hat Octavia aus Versehen das Ritualkreis umgekehrt errichtet und durch unnötige Umwege der anderen Dimensionen das menschliche Mädchen aus ihrer Welt entwendet.

Chapter 2: in der Hölle angekommen, um zu schmoren

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Wie ein Neutronenstern funkelte das Portal, ein gelbliches Licht an dem dreieckigen Rande erleuchtend.

Mit Wucht strömte die Energie aus der Öffnung ins Zimmer ein, dass sie halbwegs noch auf ihren Beinen stehen konnte.

Was dich nicht umbringt, führt dich ins Verderben - gönnte sich ein spaßiger wissenschaftlicher Greis in einer Fußnote zu irgendwelcher Kernspaltung. Für sie eher einer der vielen Recherchesackgassen.

Im Rausch der Schlaflosigkeit und auf dem Ferse ihres begehrten Zieles dachte sie sich nicht, vor ihr - das heißt, vor ihren vom Rauch und mag sein auch schlaflosen Nächten angereizten Augen - würde inmitten des Qualms und leicht kosmisch schmeckender Brise ein menschliches Mädchen stehen.

Ein keuchendes Mädchen, die in ihrem Hustenanfall an ihrem eigenen Pullover zerrte.

Dem Pulli mit dem Sternschnuppen-Symbol.

Ja gut, vielleicht war sie nicht ganz menschlich. Oder doch?

(Der Gedanke über eine potentiell vom Mädchen ausgehende Gefahr blitzte in ihrem Kopf zügig wie die Sternschnuppe am Himmel auf und verschwand mit jener Minute, als ihre Aufregung den heißbegehrten Sternenschauer zurück in den Vordergrund ihrer jetzigen qualmenden Gedanken brachte.)

Doch bevor sie mit großer Vorfreude dem Mädchen entgegenkommen konnte, wandte sich ihr mit ein wenig Asche oder Sternenstaub bedeckter, braunhaariger Kopf augenblicklich auf sie.

"Ah..." Bisschen hatte sich inzwischen das fiese Keuchen wohl beruhigt, trotzdem verblieb in der Stimme eine rohe Heiserkeit.

Neugierig beugte sich Via über den Kreis und spitzte die Ohren.

"Ah..."

Noch näher, sogar einen Schritt nach vorne gewagt.

"Ha-- tschi!!!"

Und so begrüßte das Mädchen sie mit einem kräftigen Niesen.


Es gab dabei ein aufleuchtendes Problem. 

Weder sie noch das Mädchen konnte ins Gespräch kommen, da versuchte das zuvor noch relativ ruhig herumschwebende Portal, sie beide in sich zu saugen. Rein in den feurig schönen und nicht gerade freundlich wirkenden Kosmos.

"Ooooo, nein, nein, bitte. O-- scheiß----."

Ab gewissem Punkt überlappten die Geschreie der beiden, die jetzt verwirrt und voller Furcht verzweifelt nach irgendetwas griffen, um nicht ins verdammte Feuer reingeschmissen zu werden. Sie konnte gerade noch den pinken Ärmel packen, da zischte etwas an ihrem Kopf vorbei. Inmitten des ganzen Chaos und wirr umhertobenden Sachen im Zimmer erblickte sie mit ihrer verschwommenen Sicht etwas Metallenes und dann sehr und zwar sehr langes... 

"Seil!?"

 

Kurz gesagt: sie flogen durchs Fenster.

 

Paar Glasscherben, blaue Flecken, seltsamerweise keine Explosion und viel Husten und sau viel Atmen später hörte sie das erste Wort ihrer neuen Gesellschaft.

"Ääh- hm." Aber zuerst richtig Aufkeuchen.

"Mabel--" Mit Händen auf ihren Knien beugte sie sich über, fast als würde sie vielleicht sich übergeben müssen. Sie holte stattdessen und, Asmodeus sei Dank, tief Luft ein und sprach, ein kleines nervöses Lächeln im Gesicht:

"Ähhm, hallo. Ich bin Mabel."

Nun, dies klärte so viel wie auch gar nichts auf. 

Nichtsdestoweniger eine quasi-Explosion hatten sie gerade zusammen überlebt, so erwiderte sie auch mit einem kleinem Lächeln:

"Aa. Ich bin. Eh. Ja. Ich bin Via. Ich meine Octavia. Du kannst mich Via nennen."

 

Explosion hin oder her, ein explosives Geschrei erhallte in den Nicht-Trümmern des teils vereisten, teils jetzt seitlich verkohlten Anwesens:

 

"WAS ZUM FICK!?"

 

Und dies war nun mal ihre liebe Mutter.

 

"VERFICKTE SCHEIßE!"

 

Ah ja, dieses schrille Gekreisch konnte nur ihrem Onkel gehören.

Notes:

schickt mal jemand den Duden-Schwadron vorbei, ich hab absolut keine Kontrolle über Kommas (oder Wortfolge)

Chapter 3: Fühlst du dieses Unbehagen?

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

In diesem ganzen Chaos aus wirbelnden Glasscherben, Flüchen und sonstigem Gekreische, hielten sie keine Sekunde den Atem inne und liefen einfach los, zurück ins prächtige Gebäude. 

Irgendwelche Tür rein, die Treppe glaube links, dann paar Schritte zurück und ihre interessante neue Bekannte blieb stehen.

Im leeren Gang. Die paar Lichter an der Wand flackernd. Nach genauer Einschätzung ihres kreativen Sinnes könnte die Innendeko ein perfektes Match für Robbie sein. Bisschen weniger mit der schwermütigen Atmosphäre, halt nicht gut für sensible pubetäre Jungs.

Und vom Gesichtsausdruck ihrer Kompanin her, schien die Deko wohl auch kein krasser Fit für Goth-Girls zu sein.

Unheilvoll floss in Rinnsälen die wasserartige Flüssigkeit die Wände hinunter, ohne dass sich eine Pfütze bilden konnte. Als sei der Boden ein unsichtbares Sieb, dessen Löcher gut gelaunt alles durchließen. 

Im Korridor herrschte keine so große Stille, Mabels strahlende Anwesenheit genug, um selbst die tiefste und erdrückendste Stille mit einem Kichern oder frohem Atemzug zur rauschendem Klang zuzusteuern.

Positivität aß sie mit Genuss zum Frühstück und ihr Mabel-Saft brachte den härtesten Stein zum Lächeln.

Deshalb, wohl nun, deswegen, naja, aus diesem Grund...

Diese Spannung, das unausgesprochene Etwas, in der Luft würde doch bald selbst weggehen, oder?

Langsam schälte sich ein Schatten am Ende des Ganges von einem Fenster in der Ecke versteckt. Eine gelbliche Figur kam daraus nicht, verpuffte ebenso wenig, zeigte sich nur für einen Bruchteil einer Sekunde.

Sie sah es. Nicht ganz. So halbwegs. Nicht so richtig. Zumindest die endlos fließenden Wandtränen konnte sie erblicken. Sie hat deutlich Schlimmeres erlebt, aber irgendwie wollte sie ein komisches ungutes Gefühl nicht verlassen. Genauer gesagt, seit dem Moment, als sie hastig zurück ins prächtige Schloß losrannten, und in diesen beliebigen Gang abbogen. 

Ihre Augen wollten wohl irgendwelche Schauspielkünste ohne Erlaubnis ihr vorführen.

"Na..." Eine heißere Stimme wandte sich an sie, der Stimmbruch in der Silbe bisschen Dippers Nervosität ähnlich.

"Sag mal... Siehst du dieses gelbe Ding?"

Der Blick ihrer neuen Bekannten fixierte auf einen Punkt in der Ferne des Korridors.

Irgendwie schien es, als verginge der Spaß, bevor er so richtig beginnen konnte.

Ein taubes Gefühl der Unmut schwamm unbekümmert in ihrem Magen. Irgendwie fühlte sie sich... madig. Unwohl, komisch, aber nicht im verliebten oder abenteuerlustigen Sinne eines Kribbeln im Bauchs.

Das rasende Tempo seit ihrer Ankunft klang allmählich ab und hinterließ den bitteren Geschmack eines ruhigen, langsamen...

Korridors.

Sie wandte nun ihren eigenen Blick in dieselbe Richtung. 

Aber nichts. Da war nichts. Außer dieser wohl geschmacksfragwürdigen Deko mit viel zu viel wässrigem Anteil an den Wänden. Nicht schick. Mit Ausnahme von Grufti-Höhle eines dunklen Unterwasserprinzen, der sich von der Gesellschaft zurückzog, um sich der edlen Kunst des Seepferdchengalopps zu widmen. In solcher Umgebung würde diese Deko gut aufgehoben sein.

Unahnend, was für Gedanken im Kopf der älteren Kompanin aufwölbten, winkte sie vor dem tierartigem Gesicht mit der Hand.

Keine Reaktion.

Der schnabelartige Mund formte irgendwelche Buchstaben, aber ließ keinen Ton entrinnen.

Schon wollte sie den Schritt nach vorne wagen, vielleicht zeigen - Hier ist nichts, keine Sorge - und endlich irgendeine Reaktion hervorrufen, da überkam das Vogelmädchen ein sichtbarer Schauder, dass ihr Gefieder sträuben ließ.

Nur eine weiche, erschütterte Stimme kam endlich aus der trockenen Kehle heraus.

"Was habe ich nur getan?" 

Das Flüstern hallte in diesem Gang wider. In diesem dunklen engen Korridor.

Zu zweit fühlte sich auf einmal ganz einsam an. 

Als wäre die Frage nun die einzige Gesellschaft vor Ort.

.

.

.

 

"Bist du auch der Verrücktheit verschrieben?"

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.

.

(In einem der eifrig durchgeblätterten Bücher, besser gesagt einer bisschen älteren Schrift einer noch nicht allzu lang vergessenen Sprache, hieß es,

nachdem er seine Opfer aller Dinge beraubt habe, immer noch unzufrieden durch seinen schrecklichen Geiz, weil es ihm in seiner Gier niemand recht machen konnte, 

Die Warnung insofern unbestreitbar deutlich, als jedermann hellhörig wird.

Die Worte des Schreibers erklangen wie Glocken in ihrem Kopf, ohne Raum für andere Gedanken zu lassen. 

Die nackte Wahrheit, diese eiskalte Erkenntnis, was sie im Wahn der Beschwörung nicht wahrnehmen konnte oder schlicht nicht wollte, schwebte lustlos oder eher sorglos vor ihren Augen.

So hieß es weiter, es entwende wertvolle Geheimnisse, Schätze der Wissenschaft, authentische Wahrheiten, überhaupt jede Information von Wert.

Jedoch man hüte sich davor, denn es sei

grausam und jähzornig

 

(Und gelb anscheinend obendrauf.)

 

Das Buch bot leider keine Antwort auf ihre Frage.)

 

"Was habe ich nur getan?"

Notes:

Kleines Zitat aus der Kyberiade hat wohl niemandem geschadet